Die Kommission für Öffentlichkeitsarbeit und Weiterbildung (KöW) ist eine ständige Kommission der Zürcher Landfrauen-Vereinigung ZLV. Sie arbeitet mit dem Geschäftsausschuss (GA) und den anderen Organen der ZLV zusammen. Die Aufgaben der Kommission ergeben sich aus den aktuellen Bedürfnissen der ZLV und seiner Mitglieder.

Unsere Hauptaufgabe ist das Organisieren vom Landfrauen ImPuls (ehem. Landfrauen Podium), dem Landfrauen Zmorge sowie kantonalen Weiterbildungen.

Wir motivieren, unterstützen und informieren Landfrauen für öffentliche Arbeiten.

Eines unserer Ziele ist es, den Kontakt auf kantonaler Ebene zu fördern und pflegen.

KÖW 2022: Andrea Zollinger, Charlotte Keller, Johanna Schaufelberger, Denise Lattmann, Barbara Wintsch, Manuela Meier (v.l.n.r.)

Manuela Meier
Präsidentin KöW und Mitglied GA

Andrea Zollinger
Aktuarin

Anja Kuhn
Präsidentin Ehemaligenverein

Pia Schellenberg
Vertreterin der Bezirkspräsidentinnen

Charlotte Keller
Redaktorin Landfrauenseite

Denise Lattmann
Webseite ZLV

Johanna Schaufelberger
Leitung Bäuerinnen und Gesundheit, Strickhof

Veranstaltungen

Landfrauen Zmorge

Datum: 12. Juni 2024
Zeit: 8:30 - 11:30
Bezirk Affoltern | Bezirk Andelfingen | Bezirk Bülach | Bezirk Dielsdorf | Bezirk Hinwil | Bezirk Horgen | Bezirk Meilen | Bezirk Pfäffikon | Bezirk Uster | Bezirk Winterthur | ZLV | Veranstaltungen

Gemütlicher Zmorge mit anschliessendem Unterhaltungsprogramm. Es gibt noch freie Plätze, Anmeldungen werden weiterhin entgegen genommen (Stand 18.4.2024).

Tag der Pausenmilch

Datum: 31. Oktober 2024
Ganztagesveranstaltung
Bezirk Affoltern | Bezirk Andelfingen | Bezirk Bülach | Bezirk Dielsdorf | Bezirk Hinwil | Bezirk Horgen | Bezirk Meilen | Bezirk Pfäffikon | Bezirk Uster | Bezirk Winterthur | ZLV | Veranstaltungen

Die Landfrauen verteilen nach Absprache mit den Schulen in den Gemeinden Milch an die Schülerinnen und Schüler.

Vorstands-Weiterbildung ZLV

Datum: 19. November 2024
Zeit: 13:30 - 16:00
ZLV | Kurse

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ImPuls 2025

Datum: 23. Januar 2025
Ganztagesveranstaltung
Bezirk Affoltern | Bezirk Andelfingen | Bezirk Bülach | Bezirk Dielsdorf | Bezirk Hinwil | Bezirk Horgen | Bezirk Meilen | Bezirk Pfäffikon | Bezirk Uster | Bezirk Winterthur | ZLV | Veranstaltungen

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Berichte

Wechsel an der Spitze des ZLV

Theres Weber (li.) übergibt die Leitung der Landfrauen an Susanne Fuster (re.). Bild: Romü

Die diesjährige DV fand im Forum Strickhof Lindau statt. Die Landfrauen des Bezirks Pfäffikon, unter der Leitung der Präsidentin Fränzi Furrer, organisierten den Anlass.

Vor der Begrüssung durch Fränzi Furrer durften die Frauen im wunderschön dekorierten Saal einen Apéro geniessen, natürlich mit Produkten aus der Region. In Anlehung daran, dass früher viele Bauernfamilien auswärts einen Zustupf verdienen mussten und auch in der Herstellung von Holzchellen tätig waren, lag auf jedem Platz als sogenanntes «Bhalti» eine Kelle.

In Vertretung von Strickhofdirektor Ueli Voegeli begrüsste Johanna Schaufelberger als weitere Rednerin die Gäste. Sie bewundert die Energie und den Gestaltungswillen der Frauen, mahnte aber auch mit den Worten: Seid wohlwollend zu Euch selber. Martin Haab, Na tionalrat und Präsident des Zürcher Bauernverbandes, überbrachte dessen Grüsse. Er stellte fest, dass die Landfrauen über doppelt so viele Mitglieder verfüge wie der Bauernverband, was die Motivationsfähigkeit der Landfrauen wohl beweise. Er übergab der abtretenden Präsidentin Theres Weber einen Blumenstrauss als Dank für ihr Engagement im Vorstand des ZBV.

Vor dem Beginn der eigentlichen DV gab es ein von der Strickhofküche aus dem Strickhofstall zubereitetes feines Nachtessen. Theres Weber ging in ihrer anschliessenden Begrüssung kurz auf die Entstehung der Zürcher Landfrauen ein. Als sogenannte Unterkommission im Bauernverband wurden die Landfrauen 1932 ins Leben gerufen mit dem Auftrag, die Bestrebungen der Männer zu ergänzen. Als eigenständiger Verband tagten die Landfrauen ab 1964.

Die langjährige Präsidentin zeigte sich erfreut über die Gäste aus Regierung, Politik, Schulkommission und benachbarten Verbänden. Die 141 an­ wesenden Delegierten verabschiedeten als erstes den Jahresbericht einstimmig. Die Kassierin Petra Nef stellte im Anschluss die Rechnung vor. Trotz einem Verlust von rund Fr. 2824.– konnte auf ein durchwegs positives Jahr zurückgeschaut werden. Barbara Nägeli präsentierte die Rechnung der Ländlichen Familienhilfe. Es ist bezeichnend für die Landfrauen, dass der Betriebsaufwand von rund Fr. 227 000.– vollumfänglich, neben den Zuwendungen von Kirchgemeinden und Kanton, mit Spenden der Landfrauen gedeckt werden kann. Eine tolle Leistung aller.

Wahlen
Als neue Präsidentin wird Susanne Fuster, Turbenthal, vorschlagen. Susanne wird einstimmig und mit grossem Applaus als neue Präsidentin gewählt. Im Weiteren stellen sich Regula Brunner, Bassersdorf, als neue Kassierin, Pamela Walther, Hirzel, als neue Beisitzerin und Michelle Meier­Brüllhardt für weitere 4 Jahre als Revisorin und Esther Birk, Rafz, als neue Präsidentin der Ländlichen Familienhilfe zur Verfü­ gung und werden jeweils einstimmig gewählt. Damit die Ländliche Familienhilfe ein attraktiveres Arbeitsmodel anbieten kann, wurden die Jobs der Vermittlerin und der Kassierin zusammengefasst und nun neu mit einer Geschäftsführerin mit 40 Prozent Arbeitspensum abgedeckt. Karin Keller, Bachs, vielen als ehemalige Präsidentin KöW noch bekannt, konnte dafür gewonnen werden.

Ehrungen und Verabschiedungen
Im Bezirk Affoltern löste Susanne Boss, Daniela Stübi als Präsidentin ab. Aus der Familienhilfe verabschiedet wurden Barbara Nägeli, 21 Jahren Kassierin, wie auch Regula Bachmann, Vermittlerin. Dreizehn Jahre leitete Theres Weber die Geschicke der Zürcher Landfrauen. Diese durften dank der guten Vernetzung ihrer Präsidentin in Politik und Gewerbe auch von einer Wertschätzung der Arbeit in finanzieller Hinsicht profitieren. Petra Nef war 10 Jahre als Kassierin ZLV und Präsidentin Familienhilfe im Amt. Als Anerkennung für ihre langjährige Tätigkeit für die Landfrauen und die Ländliche Familienhilfe wird die langjährige Präsidentin als Ehrenpräsidentin und Petra Nef als Ehrenmitglied vorgeschlagen. Diesem Wunsch kommen die Delegierten gerne nach und bestätigen dies einstimmig.

Grussbotschaften
Alt Regierungsrätin Rita Fuhrer ehrte in einer Laudatio den Einsatz von Theres für die produzierende Landwirtschaft und die Landfrauen. Top organisiert, zuverlässig und ohne unnütze Wege, so kennt und schätzt sie die Landfrauen und dankt allen für ihr Engagement und die Unterstützung der ehemaligen wie auch der neuen Präsidentin.
Anne Challandes, Präsidentin des Dachverbandes Schweizer Bäuerinnen­ und Landfrauen, verdankte in ihrer Grussbotschaft den Einsatz der Zürcher Frauen. Alle sind Teil des SBLV, welcher mit gut 50 000 Mitgliedern als starker Verband für die Frauen agiert und können von der Stärke des SBLV profitieren. Sie zeigt das Engagement des Dachverbandes auf, welcher sich mit verschiedenen Leistungen, mit seinem Netzwerk wie auch dem Engagement für die Frauen stark macht. Erwähnt sei hier z.B. Unterstützung in der Vereinsverwaltung, Module, Lehrgänge, Politik und Öffentlichkeitsarbeit.

Regierungsrat Ernst Stocker durfte den Schlusspunkt setzen. Seit 40 Jahren mit einer Landfrau verheiratet, gilt er als ausgewiesener Experte der Landfrauen. Witzig erzählt er von der Zusammenarbeit mit Theres in den vergangenen Jahren. Er gratuliert der neuen Präsidentin herzlich zur Wahl.

Zum Schluss bleibt der scheidenden Präsidentin, dem organisierenden Bezirk Pfäffikon für die top organisierte DV zu danken, den Sponsoren für deren wichtige Unterstützung und dem GA für die gute Zusammenarbeit. Die nächste DV ist am 8. April 2025 im Bezirk Meilen.

Bericht: Charlotte Keller, ZBV

Treten nach langjähriger Tätigkeit zurück: Präsidentin Theres Weber und Kassierin Petra Nef. Bild: cke

14. Rhein-Bodensee-Bäuerinnen- und Bauerntag 2024

Am 4. April machten wir uns zu dritt auf den Weg in die Flumserberge. Der kantonale Bäuerinnenverband St. Gallen hatte zum Rhein-Bodensee-Bäuerinnen- und Bauerntag geladen.

Auf der Molseralp trafen wir auf eine muntere Schar Bäuerinnen und Landfrauen (und einzelne Bauern) aus der Ostschweiz und dem benachbarten Vorarlberg, Bayern und Baden-Württemberg. Viele kamen in der Tracht, es war ein buntes, wunderschönes Bild!

Beim Eingang wurden die Tische zugelost. So sass man mit einer zufälligen Gruppe am Tisch, mit Frauen aus allen Gegenden. Das war spannend, schnell ergaben sich muntere Gespräche.

Das länderübergreifende Netzwerk ist ein zentrales Ziel dieser Tagung. So haben wir spontan die Frauen aus Baden-Württemberg an unseren Landfrauen-Zmorge eingeladen, und wir wissen jetzt beispielsweise, wann die „Oberschwabenschau“ in Ravensburg stattfindet. Die wäre bestimmt einmal einen Ausflug wert. Ravensburg ist von Winterthur fast gleich weit entfernt wie die Flumserberge…

Der Bäuerinnenverband hat den Anlass professionell organisiert. Die Präsidentin Petra Artho führte gekonnt und locker durch das Programm. Politprominenz war anwesend, der Gemeindepräsidenten von Quarten räumte süffisant den Irrtum aus dem Weg, der Flumserberg gehöre zur Gemeinde Flums! Ständerätin Esther Friedli und der Gemeindepräsident von Flums-Grossberg sprachen über die Bedeutung der Alpwirtschaft und des Tourismus. Die Flumserberge haben sich in den letzten Jahrzehnten sehr geschickt als Marke positioniert. Das ist durch eine gute Zusammenarbeit aller - Bergbahnen, Hotellerie, Landwirtschaft, Käsereien - gelungen!

Natürlich gab es auch reichlich und fein zu essen. Vom Begrüssungsapéro über das Mittagessen bis zum Dessert und dem Geschenksack zum Mitnehmen war alles perfekt. Musikalisch wurde der Anlass von einem jungen Trio urchig umrahmt.

Am Schluss wurde der Stab für die Organisation an die Vertreterinnen aus Bayern übergeben. Das heisst, wir dürfen uns auf einen Ausflug nach Bayern in zwei Jahren freuen. Wir werden, wenn immer möglich, wieder dabei sein!

Johanna Schaufelberger, Manuela Meier, Andrea Zollinger

Gut gelaunt und voller Vorfreude auf den gemeinsamen Tag trafen sich am 18. Januar über 100 Frauen im Hauptbahnhof Zürich. Die Reise startete um 7.38 mit der Zugfahrt nach Sargans. Unterwegs bezahlte jede Teilnehmerin die Entschädigung und durfte im Gegenzug einen feinen Znüni in Empfang nehmen. Herzlichen Dank an Pia Schellenberg für die Organisation!

Trotz der vielen angeregten Gespräche verpassten wir den Umstieg auf den Bus nicht. Wir wurden durchs «Ländle» kutschiert und kamen grüppchenweise in Vaduz an. Unsere Stadtführerinnen und -führer warteten bereits und dank den farbigen Punkten auf den im Zug erhaltenen Karten waren auch die Gruppen schnell bereit. Wir genossen eine Führung durch das Zentrum von Vaduz und durften im Kino auch einen exklusiven Blick hinter die Kulissen der Fürstenburg werfen. Unterwegs begegneten wir noch anderen Unterländern – unzähligen Klinkersteinen aus der Ziegelei Pfungen, die im neuen Regierungsgebäude verbaut sind.

Gerade als der Nieselregen ungemütlich wurde, trafen wir bei der Hofkellerei ein. Wir durften verschiedene Weine degustieren und die Lokalität besichtigen. Der Apéro war sehr willkommen. Und als er vorüber war, hatte sich auch der Regen verzogen.

Nach einem kurzen Fussmarsch zum Gasthof Löwen durften wir im Kellergewölbe Platz nehmen. Mit so vielen Frauen waren die Räume recht voll und die Lautstärke ziemlich hoch – schliesslich hatten wir einander viel zu erzählen und viel zu lachen. Nach einem sehr feinen Mittagessen und dem dazugehörigen Dessert verteilten sich die Landfrauen auf eigene Faust in Vaduz. Manche mussten direkt heimreisen und andere genossen den Nachmittag in unserem Nachbarland noch etwas.

Ein herzliches Dankeschön geht an Andrea Zollinger für die hervorragende Organisation der diesjährigen Impulsreise! Es war wunderbar!

Manuela Meier (Bachenbülach)

Betriebsbesuche aus Landfrauensicht

Wie kann ein Arbeitsalltag einer Landfrau und Bäuerin aussehen, was fällt alles in ihren Arbeitsbereich? Die 20 anwesenden Frauen kennen den Arbeitsalltag auf einem Bauernhof alle bestens. Und doch ist es immer eine Horizonterweiterung die Ansichten und Abläufe auf einem fremden Betrieb zu sehen.

Erstmals organisierte die Kommission für Öffentlichkeitsarbeit und Weiterbildung KÖW der Zürcher Landfrauen keine Weiterbildung mit Referenten in einem Schulzimmer am Strickhof. Die Idee war diesmal, dass die Arbeit der Landfrauen auf den Betrieben im Mittelpunkt stehen soll. Rund 20 Frauen folgten der Einladung und traf sich an einem strahlenden Herbstmorgen Ende September in Wädenswil bei Kaffee und frisch gebackenem Zopf und Brot.

Alles rund ums Obst
Astrid Bütler vom Betrieb Bütler Obstbau führte die Frauengruppe direkt zu den Obstkulturen. 11 ha Spezialkulturen werden durch die Familie mit 5 Saisonarbeiter bewirtschaftet. Die Erntesaison beginnt mit Grünspargeln und Erdbeeren. Nach Kirschen, Zwetschgen und verschiedenen Strauchbeeren folgen gegen den Herbst die frischen Äpfel und Birnen. Mit dem Verkauf von Christbäumen endet die «Erntesaison». Astrids Aufgaben sind, wie könnte es auf einem Familienbetrieb anders sein, sehr vielseitig. Sie ist in der Beeren-Ernte dabei, managt den grossen Hofladen inkl. Produktion von verarbeiteten Produkten wie Konfitüre und Dörrobst und führt die Betriebs- und Lohn-Buchhaltung. Mit einem Blick in die Apfelsortierhalle sowie die Kühllager und den neuen Produkteverarbeitungsraum endete der Rundgang im Hofladen. Mit vielen fruchtigen Produkten in der Tasche verschoben sich die Frauen zum zweiten Betrieb auf den Hirzel.

Gumpi-Schweine
Andrea Zollinger bewirtschaftet mit ihrem Mann den Betrieb «Gumpi» auf dem Hirzel. Zusammen mit dem Schwager wird der Betrieb als Betriebsgemeinschaft geführt. Nebst dem Schweinezuchtbetrieb im Gumpi mit 70 Mutterschweinen, gehört auch der Milchviehbetrieb Föxen mit 70 Milchkühen und deren Nachzucht zu dieser BG. Nach einer spannenden Einführung über die Schweinehaltung und Zucht ging die Besichtigung im Abferkelstall los. Zuerst die erst wenigen Tage alten Ferkel, nebenan war die Gruppe mit den schon etwas grösseren Tieren. Im umgebauten Kuhstall genossen die Moren den Morgen im Stroh oder draussen an der frischen Luft und liessen sich durch die schwatzende Frauengruppe nicht aus der Ruhe bringen. Nur die Jager waren gwundrig und ohne ein Foto von den rosa Glücksbringern verliess kaum jemand den Stall.

Gemütlichkeit in der Spreuermühle
Zum Abschluss des interessanten Morgens wurde ein feines Mittagessen in der Spreuermühle serviert. Alle genossen den sonnig-warmen Herbsttag bei angeregten Gesprächen. Herzlichen Dank den beiden Frauen, dass ihr eure Familienbetriebe aus der Sicht der Landfrau vorgestellt habt.

Denise Lattmann, KÖW

Zigerstöckli und Palmblätter

Nachdem die von der Kommission für  Öffentlichkeitsarbeit und Weiterbildung (KÖW) der Zürcher Landfrauen-Vereinigung organisierte ImPuls-Reise im letzten Jahr abgesagt werden musste, konnten sich die Landfrauen dafür in diesem Jahr auf den Besuch von Glarus freuen.
Leider sahen sie vom Glärnisch nicht wirklich viel, war das Wetter fascht schon grüslig.
Treffpunkt war um 8.20 Uhr im HB Zürich. Gemeinsam ging es mit den Zug Richtung Ziegelbrücke. Unterwegs konnten Frauen an den diversen Bahnhöfen noch zusteigen, bis zuletzt die ganze Schar gemeinsam unterwegs war. Anstelle der üblichen Schoggistängeli und Brötli als Reiseverpflegung war für einmal die Kontrolle der Zertifikate angesagt. Denn auch für uns galt 2G. Dies war auch der Grund, warum sich leider eine Handvoll der angemeldeten Frauen schlussendlich noch abmelden musste.
In Glarus angekommen, schneite es tatsächlich dicke Flocken. Empfangen wurden die rund 65 Landfrauen im Güterschuppen, welcher für Events umgebaut wurde. Natürlich war ein erster Kaffee dringend nötig, kombiniert mit einer Degustation von Glarner Spezialitäten.
Da die Coronaregeln vorschreiben, dass das Essen nur im Sitzen erlaubt ist, konnten oder besser gesagt mussten wir Platz nehmen, was bei Stuhltemperaturen um die 1°C doch ziemlich kalt war. Etliche Kappen und Handschuhe mussten als Wärmedämmung herhalten.
Aufgeteilt in drei Gruppen marschierte man nach der ersten Stärkung los. Das Wetter war nicht wirklich besser, der Schneefall schien sich sogar langsam in Regen zu verwandeln. Unsere Gruppe machte einen ersten Halt im Volksgarten.
Der kleine Stadtpark, welcher 1874 angelegt wurde und als Erholungsort für explizit alle Bevölkerungsschichten diente, hatte nebenbei auch noch den Zweck zu erfüllen, die bis anhin dort auf dem Pflanzland liegenden Misthaufen und Düngefelder vor dem Verkehrszentrum der Stadt Glarus endgültig verschwinden zu lassen.
Vor dem Denkmal für Landammann und Bundespräsident Dr. Joachim Heer (1825–1878) und Bundesgerichtspräsident und Gemeindepräsident Dr. J.-J. Blumer (1819–1875), welches eine Pyramide aus Sernifitblöcken darstellt und aussieht wie der Glärnisch, den man schemenhaft durch den Nebel erahnen konnte, erklärte unser Stadtführer die Geschichte von Glarus.
Nicht als Bauerndorf und auch nicht als touristische Hochburg war Glarus bekannt. Der Hauptort des gleichnamigen Kantons beheimatete seit der Mitte des 18. Jahrhunderts die Baumwolldruckerei.
Durch den enormen Aufschwung entstanden zahlreiche Kosthäuser, die Bevölkerung nahm von 1850–1870 um 1400 Personen auf gut 5500 Einwohner zu. Ab 1859 war das enge, abgeschlossene Bergtal mit dem schweizerischen Eisenbahnnetz verbunden.
Übrigens, das wohl allen bekannte Glarnertüechli wurde dannzumal für die Inder in Glarus hergestellt und das Sujet auf den Tüechli ist ein Palmblatt, also nix mit helvetischen Zeichen.
Auf dem Weg durch Glarus vernahmen wir, dass 1861 zwei Drittel der Häuser einem katastrophalen Brand zum Opfer fielen. Die Solidarität weit herum war sehr gross und die Spendenaktion war sozusagen der Vorläufer der heutigen Glückskette. In einer Rekordzeit von nur drei Jahren wurde Glarus wieder aufgebaut, und zwar nicht auf den alten Grundmauern, sondern schachbrettartig mit breiten, langgezogenen Strassen und stattlichen Amtshäusern. Die dafür nötigen Zwangsenteignungen für die Neueinteilung der Parzellen wurden von der ganzen Bevölkerung getragen und waren innerhalb kürzester Zeit rechtlich abgesegnet.
Ob Funkenflug durch Esse oder Glätteisen oder sogar Brandstiftung; was für den Brand verantwortlich war, ist nicht definitiv geklärt worden.
Natürlich gab es auch einen Halt beim Landsgemeindeplatz. Die Urform der Schweizer Versammlungsdemokratie wird nur hier und im Appenzell zelebriert. Die Stimmenzähler zählen die Stimmen übrigens nicht, sondern schätzen sie von blossem Auge. Bei knappen Entscheiden, wie z.B. 2006 bei der radikalen Reduktion von bislang 25 auf 3 Gemeinden, werden ab und an Stimmen laut, die eine digitale Unterstützung fordern.
Wir waren froh, dass die Mittagszeit langsam näherrückte, wurden die Füsse vom Stehen doch langsam kalt.
Im Glarnerhof, einem stattlichen Gebäude, dass 1861 als Geschäftshotel erbaut wurde, konnten wir im schönen Saal, leider nicht zu üppig geheizt, Platz nehmen. Bestellt war für uns das Glarner Landsgemeinde-Menü: Kalberwurst an weisser Zwiebel-Sauce mit Kartoffelstock und Rotweinzwetschgen. Das Spezielle an der Brühwurst ist, dass sie mit Milch und Brot verfeinert ist und dadurch einen eigentümlichen Geschmack hat. Als Alternative konnte auch ein Pastetli mit Pilzen genossen werden. Zum Dessert gab es ein Glarnerpastetli, und zwar ein verhüratetes. Das heisst, die Füllung besteht hälftig aus Zwetschgen und Mandeln.

Der Nachmittag stand, wie an den ImPuls-Reisen üblich, zur freien Verfügung und wurde zum ausgiebigen Lädele genutzt. Wir hätten uns von unseren Stadtführern gerne noch einige Einkaufstipps erhofft, aber was wären wir denn für Landfrauen, wenn wir nicht das Heimatwerk, Läderach-Schoggi und weitere schöne Haushaltslädeli selber gefunden hätten. Die Heimreise erfolgte individuell, je nachdem mit mehr oder weniger Handgepäck, aber bei allen dabei: das offerierte Zigerstöckli.

Ein herzliches Dankeschn an die KÖW für diesen tollen Ausflug. Im Besonderen an Denise Lattmann, welche
die Reise für einmal mehr toll organisiert hat, und an Andrea Zollinger für die netten Worte und die Begleitung
der Reiseschar.

Charlotte Keller